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Geschichte des Kaffeebeutels

Dosen, Schachteln, Aluminium-Vakuum-Beutel und viele andere Varianten der Kaffeeverpackung, wie zum Beispiel der Standbodenbeutel, sind gebräuchliche Behältnisse, um Kaffee, ob in Bohnenform oder gemahlen, aufzubewahren.

Aber wissen Sie eigentlich, wie der Kaffeebeutel als Kaffeeverpackung entstanden ist? Wir gehen mit unserem heutigen Beitrag der Geschichte des Kaffeebeutels auf den Grund, denn ohne seine schönen Verpackungen wäre Kaffee nicht das, was er heute ist. Neben ästhetischem Nutzen schaffen es neuwertige Verpackungen hervorragend, das Aroma des Kaffees lange zu bewahren, damit der Kaffee seinen besten Geschmack nach dem Aufbrühen entfalten kann.

Die ersten (Kaffee-)Beutel

Vermutlich waren die ersten gebräuchlichen Tüten aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. als Verpackung für Gewürze im Umlauf. Seit circa 1400 wird Papier in Deutschland hergestellt und die klassische Papiertüte wird gängig.

Die ersten Kaffeeverpackungen entstehen im 18. Jahrhundert – im Jahr 1720 wurde in Frankreich gemahlener Kaffee in Säcke verpackt, die aus gefettetem Leder oder außen mit Bienenwachs behandelt waren. Vermutlich war dies die ursprüngliche Form der laminierten Papiertüte, die zur Geschmackskonservierung dienen sollte.

In den Jahren 1790-1791 wurde erstmals Röstkaffee in einer enghalsigen Kanne oder einem Glas beliebiger Größe verkauft und gilt als erste Rohkaffeeverpackung in Amerika. Im amerikanischen Einzelhandel wurde Kaffee oft in Tüten aus Zeitungspapier (die zu einer Spitztüte geformt waren) transportiert.

19. Jh. Entstehung von Kaffeebeuteln aus Papier mit Innenbeschichtungen

Pfundpapier aus Aluminiumfolie wurde in den 1860er Jahren als Kaffeeverpackung verwendet, für den sogenannten Regierungskaffee, der in New York von Rubia Mills von Taber & Place vertrieben wurde. 1862 öffnete die erste Papierfabrik in den Vereinigten Staaten, die Verpackungen für losen Kaffee herstellte. Schnell wurden Papiertüten als hygienische Transportverpackung beliebt und setzten sich durch.

Das erste US-Patent für eine Kaffeetüte mit einer Innenbeschichtung aus Aluminiumfolie meldete H.C. Lockwood 1873 an.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts kommen die ersten Kaffeeverpackungsmaschinen auf den Markt. 1880 erfindet Henry E. Smyser eine Füll- und Verschließmaschine für Kaffeeverpackungen. Die Maschine konnte Kaffeeverpackungen aus Papier eigenständig herstellen und mit Kaffee befüllen, diese dann versiegeln und schließlich in Pergaminpapier einwickeln.

Im Jahr 1890 begann James A. Folger II mit dem Verkauf von Kaffee in großen Fässern und Säcken an Lebensmittelgeschäfte, aus denen die Kunden die Mengen schöpfen konnten, die sie brauchten.

Die erste fettdicht ausgekleidete Papiertüte für Kaffee brachte der Deutsche Adolph Kraut nach Amerika. Im selben Jahr erschuf der Amerikaner Thomas Royal die erste mehrschichtig gefütterte Papiertüte für Kaffee.

20. Jh. Die Grundsteine der modernen Kaffeeverpackung werden gelegt

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Jahr 1900 erfand R.W. Hills von den Hills Brothers die Vakuumverpackung, die es erstmals ermöglichte, den Verpackungsinhalt länger frisch zu halten. Er war auch der Erste, der Kaffee in Vakuumdosen verpackt hat, womit die Bohnen deutlich frischer waren als bisher.

Im selben Jahr wurde von der Union Bag & Paper Corp. die erste laminierte Papiertüte hergestellt, die aus einer Papierrolle geformt wurde.

Zinn wurde durch den ersten Weltkrieg zu Mangelware, woraufhin Kaffeeproduzenten von Dosen aus Zinn auf quadratische, längliche Papier- und Faserbehältnisse umstiegen. Diese Papierverpackungen wurden immer beliebter, da sie praktisch, wirtschaftlich und raumeffizient waren. Kurz darauf wurden Kaffeeverpackungsbeutelgrößen standardisiert.

1916 führte die National Can Company in Milwaukee eine neue hermetisch verschlossene Papierdose für Kaffee ein.

Gut ein halbes Jahrhundert später, im Jahr 1960 erfand das italienische Unternehmen Goglio das Einweg-Entgasungsventil, das die Freisetzung der Druckgase des gerösteten Kaffees aus seiner Verpackung ermöglicht und gleichzeitig das Eindringen der Außenluft verhindert. Die Ventile finden häufig Anwendung in vielen Verpackungen, etwa auch die in unseren im Shop angebotenen Kaffeebeutel.

Ebenfalls gab es im Jahr 1960 die ersten Varianten eines Standbodenbeutels bzw. „Doypacks“, die von den Brüdern Leon und Louis Doyen in Frankreich entwickelt wurden. Die beiden tüftelten an einer Verpackungslösung für Oliven und Fruchtsäfte und wählten nach vielen Versuchen und Tests mit Verbundfolie das richtige Material. Im Jahr 1962 ließ sich Louis Doyen sein Doypack patentieren. Vorerst blieb der Doypack jedoch ein Nischenprodukt.

Als das Patent auslief, sicherte ein Unternehmen aus Heidelberg sich die Markenrechte. Die kleinen Standbodenbeutel wurden dann schließlich zum Wiedererkennungsmerkmal der „Capri Sonne“ und seitdem beliebte und begehrte Verpackungen.

In den 1980er und 1990er Jahren schritt die Entwicklung von Materialien, Designoptionen und Geräten für Beutelverpackungen weiter voran.

21. Jh. Nachhaltige Verpackungen sind auf dem Vormarsch

Das Unternehmen Innovia (heute: Innovia Films Ltd.) stellte im Jahr 2003 „NatureFlex™“ vor. Dies war die weltweit erste erneuerbare und kompostierbare heißsiegelbare Zellulosefolie, die auch heute noch in vielen Branchen und Bereichen, auch in der Kaffeeindustrie, verwendet wird.

2017 wurde vom Unternehmen Elevate Packaging der erste vollständig kompostierbare Kaffeebeutel auf den Markt gebracht. Die Verpackung ist komplett kompostierbar, einschließlich der verwendeten Folien, Verschlüsse und Ventile.

Heutzutage gibt es immer mehr ökologische Alternativen zum klassischen Vakuumbeutel aus Aluminium, die Weiterentwicklung der nachhaltigen Alternativen ist in vollem Gange.

Wenn Sie ebenfalls Interesse an modernen Alternativen zum Alu-Beutel haben, lassen Sie sich gern zu dem Thema von unserem Kaffee-Team beraten, denn es muss bei ökologischen Varianten des Kaffeebeutels auf die Barriere-Leistung, die Sie sich wünschen, geachtet werden.

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